Schreibaby – Das Leid der neugewordenen Eltern

Die Freude auf das ungeborenSchreibabye Kind ist wohl bei den meisten Eltern sehr groß. Doch nicht selten wird diese große Euphorie dann ein wenig getrübt. Denn etwa 30 % der Neugeborenen sind Schreibabys. Für die Eltern beginnt dann oft eine Zeit der Hilflosigkeit, Verzweiflung und manchmal auch Wut. Nicht selten entwickeln Eltern regelrechte Aggressionen. Dabei schreien die Babys nicht weil es ihnen gefällt oder weil sie die Großen ärgern wollen. Es gibt ganz unterschiedliche Gründe, warum sich ein Neugeborenes zu einem Schreibaby entwickeln kann.   Und nicht jedes Baby, das hin und wieder mal ein wenig schreit, ist auch gleich ein Schreibaby. Eltern müssen lernen mit der Situation umzugehen und ihrem Baby helfen. Denn die kleinen Erdenbürger sind vollkommen hilflos und nicht selten ist das Schreien ein Zeichen von Angst oder Schmerz.

Schreibaby – Wenn die Freude in Verzweiflung umschlägt

Schreikinder kennzeichnen sich vor allem dadurch, dass die Babys die meiste Zeit des Tages wirklich schreien. Es gibt nur kurze Ruhephase, in denen das Kind mal schläft oder Nahrung zu sich nimmt. Die Gesichter der Kleinen färben sich vom vielen Schreien rot und die Fäuste werden geballt. Durch das Schreien kommen die Eltern nicht nur an die psychischen, sondern auch physischen Grenzen.  Aber warum schreien denn einige Kinder einfach mehr als andere?

Schreibabys – Auf der Suche nach Antworten

Jedes Baby, das die Welt erblickt ist anders. Und so kann es eben auch sein, dass einige Kinder ein wenig unruhiger sind, als die Anderen. Diese Babys sind dann auch noch leicht irritierbar. Das bedeutet, dass die Umwelteinflüsse, die die Kinder wahrnehmen einfach zu viel sind. Es kommt zu einer Reizüberflutung, auf die die Babys mit Schreien reagieren. Eine andere Möglichkeit ist, dass die Babys einfach zu wach sind, um genügend Schlaf zu bekommen. Vor allem fällt aber auf, dass die meisten Schreibabys in der Schlaforganisation unreifer, als andere sind. Diese Babys schlafen vor allem in den ersten drei Monaten am Tag zu wenig und schreien deshalb auch mehr. Damit die Kinder also weniger schreien, benötigen sie nur mehr Schlaf. Das hört sich sehr einfach an, lässt sich in der Realität aber nicht immer ganz so umsetzen.

Eltern müssen dem Kind helfen

Wer ein Schreibaby zu Hause hat, sollte sich dessen bewusst sein, dass das Baby nicht mit Absicht schreit oder die Eltern ärgern möchte. Es kommt wahrscheinlich einfach nicht in den Schlaf und ist deshalb gereizt. Da Babys noch keine andere Form der Kommunikation kennen, schreien sie. Damit auch ein Schreibaby genügend Schlaf bekommt, müssen die Eltern aktiv werden. Das Zimmer, in dem das Baby schläft, sollte abgedunkelt werden. Weiterhin sollte der kleine Erdenbürger herumgetragen werden. Oder Sie können Ihr Baby auch pucken. Vor allem das Pucken hat sich in den letzten Jahren bei Schreibabys sehr bewährt. Hier wird das Baby ganz fest in eine Decke gewickelt. Es gibt dazu auch eine spezielle Technik, die Eltern erlernen können. So fühlt sich das Baby sicher und geborgen. Zudem können sich die Kleinen auf diese Weise auch selber spüren und wahrnehmen. Eltern müssen immer daran denken, dass Schreibabys zum Einschlafen Hilfe brauchen.

Schreibaby erkennen

Eltern, die den Verdacht haben, dass Ihr Baby ein Schreikind sein kann, sollten einen Kinderarzt aufsuchen. Das Schreien eines Babys kann auch ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Besonders bei einem plötzlich auftretenden vermehrten Schreien muss eine organische Ursache ausgeschlossen werden. Viele Schreikinder schreien nur in den ersten drei Monaten – dafür aber viel und vor allem ohne Grund. Nach drei Monaten werden die Schreiphasen bei den Kindern immer weniger. Ist dies nicht der Fall, sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden. Eltern können sehr schnell erkennen, wann und ob ihr Baby ein Schreikind ist. Der Amerikaner Morris Wessel hat die „Dreierregel“ definiert. Diese Regel sagt aus, dass ein Baby ein Schreikind ist, sofern es mindestens drei Stunden am Tag, mehr als drei Tage in der Woche und länger als drei Wochen schreit. Dieses Schreien bringt natürlich für die Eltern eine große Belastung mit sich. Sehr typisch für Schreibabys ist auch, dass sie sich eben nicht beruhigen lassen. Hier kommen die meisten Eltern an ihre Grenzen. Zum Vergleich: Babys schreien generell auch wenn sie müde sind, ihnen kalt ist, sie Hunger haben oder sich einfach nach der Mutter sehnen. Wird dieses Bedürfnis dann gestillt, hören dieses Babys auch auf zu schreien. Bei Schreibabys ist dies aber eben nicht der Fall.

So gehen Eltern richtig mit einem Schreibaby um

Ein Schreibaby zu haben, stellt für die Eltern eine enorme Belastung und Arbeit dar. Wichtig ist vor allem, dass sich Eltern darüber im Klaren sind, dass es nicht ihre Schuld ist, wenn das Baby ein Schreikind ist. Auch sollten sich Eltern nicht als Versager fühlen. Denn es gibt noch mehr Babys, die viel schreien und es gibt noch andere Eltern, die sich jeden Tag der gleichen Herausforderung stellen müssen.

Weiterhin ist es auch wichtig, dass Eltern nicht immerzu davon ausgehen sollten, dass ein Baby immer nur glücklich sein muss. Viele frischgebackenen Mamas und Papas haben den Ansporn das Baby rund um die Uhr glücklich und zufrieden stellen zu wollen. Das geht aber gar nicht. Denn auch Babys können mal einen schlechten Tag oder eben schlechte Monate haben.

Die Belastung mit einem Schreikind kann sehr groß sein. Das heißt für die Eltern aber nicht, dass sie ständig zurückstecken müssen und alles hinnehmen sollen. Eltern eines Schreikindes dürfen auch mal verzweifelt und entnervt sein. Man darf auch mal alles hinwerfen wollen. Diese Gefühle und Emotionen sind vollkommen normal. Das bedeutet nicht, dass die Eltern ihr Kind nun weniger lieben.

Aus diesem Grund kann es auch sehr hilfreich sein, sich hin und wieder Hilfe zu suchen. Beispielsweise bei Freunden, Bekannten oder innerhalb der Familie. So kann das Baby einfach mal von einer Freundin oder Oma zum Spazierengehen mitgenommen werden. Die Eltern haben dann einfach mal Luft durchzuatmen und die Zeit für sich zu nutzen.

Der psychische Druck, der auf den Eltern lastet, kann manchmal so groß sein, dass sie das Kind schütteln wollen. Genau dies kann aber lebensgefährlich sein. Deshalb ist es ratsam in einer solchen Situation den Raum zu verlassen und erst nach einigen Minuten zum Schreibaby zurückzukehren.